Eisenmangel bei Babys ab dem 6. Monat?

Eisenmangel bei Stillkindern – Mythos oder Realität?

Viele Eltern hören spätestens mit der Einführung der Beikost, dass ab dem 6. Lebensmonat Eisenmangel bei Babys ein Risiko sein könnte. Tatsächlich ist Eisen ein lebenswichtiger Nährstoff, der den Sauerstofftransport im Blut unterstützt und die Gehirnentwicklung fördert. Doch wie kritisch ist die Situation wirklich, und was kann man dagegen tun? In diesem Artikel findest du klare Antworten, aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse und praktische Tipps zur Vorbeugung von Eisenmangel bei Babys.

Einige Wochen vor Idas geplanten Beikosteinführung kam immer wieder das Thema Eisenmangel bei Kindern ab 6 Monaten auf.

Ich nahm diese Information zunächst einfach hin und informierte mich über eisenreiche Lebensmittel. Doch irgendwie kam mir das Ganze komisch vor und recherchierte weiter zum Thema.

Warum ist Eisen so wichtig?

Eisen ist ein essenzieller Bestandteil des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin. Es ermöglicht den Transport von Sauerstoff zu allen Zellen und spielt eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung des Nervensystems. Besonders bei Babys in der Wachstumsphase ist eine ausreichende Eisenversorgung entscheidend.

Die Studie der Fleischindustrie

Eine Studie des Marketings der Fleischindustrie zum Thema: mehr Fleischgehalt in Babygläschen, erbrachte nicht das gewünschte Ergebnis. Also nutzte man einfach ein Nebenergebnis: ein leicht unter dem Grenzwert liegender Eisenwert im Blut bei Stillkindern, als bei Flaschenkindern.

Dieses Ergebnis wurde zum Anlass genommen, zu empfehlen, das Stillbabys ab 6 Monaten unter Eisenmangel leiden und darum viel Eisen durch die Beikost erhalten sollten – sprich mehr Gläschennahrung.

So wird es nun seit einigen Jahren, sogar von Kinderärzten, geraten. Doch ganz so einfach ist es nicht, es ist sogar recht komplex und sprengt hier leider den Rahmen. Ein interessanter Artikel auf gewünschtestes-wunschkind.de hat sich wunderbar mit dieser Studie auseinandergesetzt. 

Ein echter Lesetipp für mehr Klarheit! (>>Hier gehts zum Artikel)

Eisenmangel bei Stillkindern - Weitere Argumentationen

Nachdem diese Studie schon mal nicht wirklich ernstzunehmen iwar, habe ich noch andere Artikel zum Thema gefunden. Dort wird geschrieben, das eine schlecht Eisenversorgung durch Muttermilch, durch die evolutionäre Entwicklung und unsere moderne Ernährung möglich sein könnten. 

Klingt auch irgendwie plausibel, aber ist bisher nicht wirklich bewiesen worden.

Es stimmt, dass die Eisenspeicher von Baby mit ungefähr 6 Monaten zu neige gehen. Und auch in der Muttermilch ändert sich der Eisengegahlt. ABER! Muttermilch passt sich immer den Bedürfnissen der Babys an – absolute Wunderwaffe – sofern man diese nach Bedarf anbieten und das in der Muttermilch enthaltene Eisen hat eine sehr hohe Verfügbarkeit.

Mein ganz persönliches Fazit daraus ist: 

Es besteht nicht plötzlich ein akuter Eisenmangel in meiner Muttermilch und eine akute Unterversorgung für Ida. Es schadet aber nicht regelmäßig eisenhaltige Lebensmittel, wie Fleisch, Fisch, Hirse, Linsen und Kichererbsen, anzubieten.

Wie viel Eisen braucht ein Baby?

Laut aktuellen Ernährungs-empfehlungen benötigen Babys ab dem 6. Lebensmonat etwa 11 mg Eisen pro Tag. Dies entspricht etwa der Menge, die in einer Portion Hirsebrei oder einer Handvoll Linsen enthalten ist. Oder eben in der Muttermilch oder Premilch.

Eisenreiche Lebensmittel für Babys

Eine ausgewogene Ernährung ist der Schlüssel zur Vorbeugung von Eisenmangel. Zu den besten Eisenquellen für Babys zählen:

  • Fleisch: Hühnerleber, mageres Rindfleisch
  • Fisch: Lachs, Sardinen
  • Pflanzliche Alternativen: Hirse, Linsen, Kichererbsen, Haferflocken
  • Nudeln aus roten Linsen oder Kichererbsen

Mein Tipp für eisenhaltige Lebensmittel

Wenn du deinem Baby nicht täglich Fleisch oder Fisch anbieten möchtest, kannst du auf pflanzliche Alternativen wie Hirsebrei oder Linsennudeln zurückgreifen. Sie sind nicht nur nährstoffreich, sondern bieten auch Abwechslung auf dem Speiseplan. Ida liebt diese bunten Nudeln!

Eisenmangel erkennen und vorbeugen

Es gibt keinen Grund zur Sorge, solange du regelmäßig eisenreiche Lebensmittel in den Speiseplan integrierst. Auch wenn der Eisengehalt in Muttermilch sinkt, bleibt Stillen eine wertvolle Quelle für viele Nährstoffe. Ergänze einfach mit Breien, Fingerfoods oder Nudeln aus Linsen, und dein Baby ist bestens versorgt.

Nutze diese Tipps und achte auf eine abwechslungsreiche Ernährung, um dein Baby gesund und glücklich aufwachsen zu lassen. Wenn du unsicher bist, sprich mit deinem Kinderarzt oder einer Ernährungsberaterin, die sich mit den Bedürfnissen von Babys auskennt.

Hier ist eine Liste mit hilfreichen Quellen und weiterführenden Links:

1. Nationale Stillkommission am BfR (Bundesinstitut für Risikobewertung):
(https://www.bfr.bund.de)

2. Europäische Gesellschaft für Kinderheilkunde, Gastroenterologie, Hepatologie und Ernährung (ESPGHAN):
(https://espghan.org)

3. Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE):
(https://www.dge.de)

4. World Health Organization (WHO): Infant and Young Child Feeding Guidelines (https://www.who.int)

5. Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA):(https://www.efsa.europa.eu)

6. **gewuenschtestes-wunschkind.de:**
– [Die Eisenlüge: Warum Stillkinder nicht automatisch unter Eisenmangel leiden](https://www.gewuenschtestes-wunschkind.de/2013/03/die-eisen-luge-warum-stillkinder-nicht.html)

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Dieser Beitrag ist von Franka. Sie ist Ernährungsberaterin, Fachkraft für Beikosteinführung mit und ohne Babybrei, Mama zweier Breifrei-Babys und mehrfache Beikost-Buchautorin.

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