Ab wann, wie viel und welches Wasser für Babys?

Muss ich meinem Baby Wasser geben?

Ab wann muss mein Baby Wasser trinken und wie viel? In diesem Beitrag erfährst du alles, was du zum Thema Wasser für Baby,s auch in Bezug zur Beikost, wissen musst.

Ab wann Wasser für Babys?

In den ersten ungefähr 6 Lebensmonaten sollte Muttermilch/Pre-Milch das einzige Getränk für dein Baby sein!

Das gilt auch bei heißem Wetter und für Tee.

Und der Grund dafür ist ganz sehr simpel: Wasser ist in dieser Zeit unnötig. Es würde den Magen deines Babys unnötig füllen, ohne Nährstoffe zu liefern, was wir natürlich nicht wollen. 

Im schlimmsten Fall, der Wasservergiftung, spült das Wasser Nährstoffe aus dem Körper.

Selbst wenn dein Baby in dieser Zeit krank ist, Fieber hat oder es draußen sehr heiß ist, brauchst du in den ersten 6 Monaten kein Wasser anzubieten. Muttermilch/Pre-Milch bleibt die erste Wahl.

Ab wann muss mein Baby Wasser trinken?

Laut bekanntem Beikostplan (Breifahrplan) soll ab dem 3. Brei Wasser zur Mahlzeit angeboten werden. Aber es ist durchaus sinnvoll, schon ab Beikostreife, also ab Beikoststart, Wasser zur Mahlzeit anzubieten.

Früh übt sich, da am Anfang ohnehin das meiste Wasser daneben geht und wenig im Magen landet. Denn dein Baby muss zunächst einmal lernen, aus einem offenen Gefäß zu trinken.

Hinzu kommt, dass immer weniger dem üblichen Beikostfahrplan gefolgt und eine breifreie Beikosteinführung oder ein Beikost Mix von Eltern bevorzugt wird. Und auch hier gilt, ab Beginn der Beikosteinführung Wasser zum Essen anzubieten.

Wie viel Wasser darf mein Baby trinken?

Der Wasserbedarf eines Babys ist individuell und von verschiedenen Faktoren abhängig:

Genau wie beim Essen, gilt auch hier, wir Eltern sind dafür zuständig babyadäquates Wasser anzubieten und dein Baby entscheidet, wie viel es davon trinkt. 

Wieviel Wasser soll Baby trinken Tabelle:

Als flexible Leitlinie können folgende Mengen Wasser angeboten werden:

Empfohlene Wassermengen für Babys

Hier sind die empfohlenen Wassermengen für Babys in verschiedenen Altersstufen, um sicherzustellen, dass sie ausreichend hydriert sind:

Alter des BabysEmpfohlene Wassermenge pro Tag
Bis 9 MonateWeniger als 100 ml täglich
9 bis 12 MonateNicht mehr als 200 ml täglich
Ab 1 Jahr200 ml bis zu 800 ml täglich, je nach Milchbedarf

ABER, es wird immer Babys geben, die mehr oder weniger, als hier angegeben, trinken möchten und das ist in Ordnung so.

Ab wann, wie viel und welches Wasser für Babys?

Im 2. Lebensjahr liegt der Flüssigkeitsbedarf ungefähr bei 1 Liter pro Tag und jetzt kann der Großteil davon über Muttermilch/Pre-Milch sowie die Beikost gedeckt werden.

Welches Wasser ist für Babys geeignet?

Leitungswasser oder doch lieber Babywasser? 

Leitungswasser für Babys, das ist zu beachten:

Die Qualität von deutschem Leitungswasser ist generell sehr gut und als Getränk geeignet.
Leitungswasser für die Pre-Milch Zubereitung sollte in den ersten Lebensmonaten abgekocht werden. Mit dem Beginn der Beikost ist das Abkochen nicht mehr zwingend nötig. 

Ist Babywasser notwendig?

Generell ist die Verwendung von speziellen Babywasser nicht notwendig. Wenn du kein Leitungswasser verwenden möchtest oder kannst, dann kannst du Mineralwasser wählen, auf dem der Hinweis steht: Geeignet für die Herstellung von Säuglingsnahrung. Diese Wassersorten haben einen niedrigen Natrium- und Nitratgehalt.

Hier ist eine Liste mit empfehlenswerten Babywasser: Link zur Liste Babywasser

Wie kannst du deinem Baby am besten Wasser anbieten?

Damit dein Baby das Trinken aus offenen Gefäßen lernen kann (und für die Zahngesundheit) ist ein kleiner Becher oder ein kleines Glas das beste Gefäß um deinem Baby Wasser anzubieten.

Es wird in der ersten Zeit das meiste Wasser vorbeigehen und nur wenig getrunken werden, das ist völlig normal. Darum ist es sinnvoll, schon ab Beikoststart mit dem Trinken zu beginnen.

Woraus sollte mein Baby Wasser trinken?

Der Markt hat viele tolle Trinkflaschen und Trinklernbecher für Baby im Angebot. Viele davon sind besonders praktisch, vor allem für die Eltern. Sie unterstützen jedoch das Trinken lernen sowie die Stärkung der Mundmotorik nicht.

Es reicht, wenn du ein kleines Glas, einen kleinen Bescher oder sogar einen Eierbecher verwendest. Halte den Becher zuerst für dein Baby und biete kleine Schlucke an.

Wir haben den Becher von ezpz verwendet, der ist unten etwas beschwert und hat einen festeren Stand. Damit klappte das selber halten auch relativ schnell. Und er wird auch von Logopäden empfohlen.

Was ist der beste Trinklernbecher?

Dein Baby braucht keinen Trinklernbecher, denn sie können das Schluckmuster deines Babys negativ beeinflussen. Ein offener Becher sollte immer die erste Wahl sein.

Für Unterwegs eigenen sich am besten Strohhalmbecher. Hierbei sei aber anzumerken, dass es durch Stohhalme zu einer Saugverwirrung kommen kann. Die folgende Bären-Strohhalmflasche wird ebenfalls von Logopäden empfohlen, denn sie lässt sich drücken und somit das Wasser in den Halm drücken.

Und auch der Mepal Mio – 360° Trinklernbecher ist eine Option für Unterwegs. Das Wasser läuft nach dem öffnen wie aus einem offenen Becher.

Hier findest du eine Auswahl von babyfreundlichen Trinkbecher für unterwegs: 

Kann mein Baby Sprudelwasser und Wasser mit Kohlensäure trinken?

Ja, natriumarmes Sprudelwasser bzw. Wasser mit Kohlensäure ist kein no-go. Probiere es aus. Es gibt Babys, die es mögen und sich über das prickelnde Gefühl im Mund freuen. Meine beiden Mädels haben es schon früh probiert und mögen es seitdem. 

Wasservergiftung bei Babys

Was ist eine Wasservergiftung bei Babys? Und warum ist sie gefährlich?

Trinken Babys zu viel Wasser über einen längeren Zeitraum, kann es unter Umständen zu einer Wasservergiftung kommen – so zumindest eine häufige Warnung, wenn es um das Thema Wasser für Babys geht. Empfohlen wird darum nicht mehr als 200 ml Wasser täglich unter 1 Jahr anzubieten.

Bei einer Wasservergiftung werden zu viele Nährstoffe über die Nieren ausgeschieden, ohne dass sie Verwertung finden. Das wollen wir für Säuglinge natürlich nicht. Darum ist der Wasserkonsum im Auge zu behalten. Muttermilch oder Pre-Milch sollte darum erste Wahl bleiben.

Wie jedoch überall sind Menschen und Bedürfnisse individuell, es gibt Babys, die schon früh relativ viel Wasser trinken und andere wiederum ganz wenig. Wichtig ist, dass dein Baby dabei glücklich und gesund ist und du keine negativen Veränderungen bemerkst. Dennoch möchte ich es nicht verharmlosen, den Richtwert für die maximalen 200 ml gibt es nicht umsonst. Damit bist du zumindest auf der sicheren Seite.

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Sofern dein Baby mit 5 Monaten die drei Beikostreifezeichen erfüllt, kannst du kleine Mengen Wasser zur Beikostmahlzeit anbieten. Vorher braucht dein Baby kein Wasser. Dein Baby entscheidet, wie viel Wasser es trinkt.

Nein, zumindest nicht vor dem Beikoststart und vor dem Hintergrund der Flüssigkeitsversorgung. Hier reich in der Regel das Stillen vollkommen aus. Zur Beikostmahlzeit zum Trinken üben kann etwas Wasser angeboten werden.

Sofern dein Baby mit 6 Monaten die drei Beikostreifezeichen erfüllt, kannst du kleine Mengen Wasser zur Beikostmahlzeit anbieten. Vorher braucht dein Baby kein Wasser. Dein Baby entscheidet, wie viel Wasser es trinkt.

Sofern dein Baby mit 4 Monaten die drei Beikostreifezeichen erfüllt, kannst du kleine Mengen Wasser zur Beikostmahlzeit anbieten. Vorher braucht dein Baby kein Wasser.

Sobald dein Baby reif für die Beikosteinführung ist, kann Wasser zur Beikostmahlzeit angeboten werden. Das Baby entscheidet, wie viel es davon trinken möchte. Die Flüssigkeitsversorgung geschieht weiterhin über die Muttermilch/Pre-Milch. 

Ab Beikostreife, ungefähr um den 6. Lebensmonat, kann Wasser zur Beikostmahlzeit angeboten werden. Tee ist kein generelles Getränk für Babys. Ab Beikostreife können Kräutertees bei Krankheiten angeboten werden.

Wenn dein Baby unter Fieber, Durchfall oder Erbrechen leidet ist auch dann zusätzliches Wasser nötig. Während Krankheit ist es immer zu emfehlen häufiger zu Stillen bzw. Pre-Milch anzubieten.

Dauernuckeln von Getränken, auch Wasser, kann die Zahngesundheit von Babys und Kleinkinder belasten. Darum ist es sinnvoll Getränke aus offenen Gefäßen und Wasser zum Beispiel nicht in der Nuckelfalsche bzw. Milchfalsche anzubieten – Nuckelflaschenkaries.

Dann ist der Zeitpunkt, wann die meisten Babys reif für die Beikost sind und mit Beikoststart, darf Wasser zum Trinken üben zur Mahlzeit angeboten werden.

Es gibt unterschiedliche Empfehlungen. Leitungswasser sollte mindestens bis zum 6. Monat abgekocht werden. Wer auf Nummer sicher gehen möchte sollte Wasser bis zum 1. Geburtstag abkochen. Ab dann zählt es für Babys als sicher, Wasser aus der Leitung zu trinken.

Es wird leider immer wieder und überall empfohlen, aber Tee ist für Babys im Alltag einfach unnötig. Es kann zum Dauernuckeln führen, Geschmacksvorlieben fördern und die Zahngesundheit belasten. 
Lediglich bei Krankheit können Kräutertees für einen Begrenzten Zeitraum zur Linderung von Beschwerden angeboten werden. (Fencheltee ist seit 2022 nicht mehr für Babys und Schwangere empfohlen)

Die Einführung von Wasser für Babys

Die Einführung von Wasser in die Ernährung eines Babys sollte ab dem Beikoststart, etwa ab dem 6. Monat, erfolgen. Bis dahin reicht Muttermilch oder Pre-Milch aus, um den Flüssigkeitsbedarf zu decken. Es ist wichtig, die Wassermenge im ersten Lebensjahr zu begrenzen, um eine Wasservergiftung zu vermeiden. Leitungswasser ist in Deutschland in der Regel geeignet, solange es nicht aus Bleirohren stammt. Das Trinken aus offenen Gefäßen sollte gefördert werden, um die Mundmotorik zu unterstützen, während Trinklernbecher vermieden werden sollten. Geduld und Übung sind entscheidend, da Babys das Trinken aus Bechern erst lernen müssen. Eltern sollten entspannt bleiben und auf die individuellen Bedürfnisse ihres Babys achten, da jedes Kind einzigartig ist.

Dieser Beitrag ist von Franka. Sie ist Ernährungsberaterin, Fachkraft für Beikosteinführung mit und ohne Babybrei, Mama zweier Breifrei-Babys und mehrfache Beikost-Buchautorin.

Quellen

  • Deutsche Gesellschaft für Ernährung, Österreichische Gesellschaft für Ernährung, Schweizerische Gesellschaft für Ernährungsforschung, Schweizerische Gesellschaft für Ernährung (Hrsg.).
    Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr. Bonn, 2016.
  • Koletzko B, Bauer CP, Cierpka M, et al.
    Ernährung und Bewegung von Säuglingen und stillenden Frauen. Handlungsempfehlungen von „Gesund ins Leben – Netzwerk Junge Familie“. Monatsschr Kinderheilkd. 2016;164(9):765-789.
  • Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR).

    Stellungnahme Nr. 030/2016 vom 28. September 2016
  • Colak H, Dulgergil CT, Dalli M, Hamidi MM.
    Early childhood caries update: A review of causes, diagnoses, and treatments. J Nat Sci Biol Med. 2013;4:29–38.
  • Kersting M, Kalhoff H, Lücke T.
    Von Nährstoffen zu Lebensmitteln und Mahlzeiten: das Konzept der Optimierten Mischkost für Kinder und Jugendliche in Deutschland. Aktuel Ernahrungsmed. 2017;42(04):304-315.
  • Gesund ins Leben – Netzwerk Junge Familie.
    Ernährung und Bewegung im Kleinkindalter. Bonn, 2022.
  • Gesund ins Leben – Netzwerk Junge Familie.
    Ernährung und Bewegung von Säuglingen und stillenden Frauen. Bonn, 2024.
  • Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE).
    Referenzwert Wasser für Säuglinge. Stand: 2000.
  • Gesund ins Leben – Netzwerk Junge Familie.
    Kariesprävention im Säuglings- und frühen Kindesalter. Handlungsempfehlungen. 2021.
  • Prell C, Koletzko B.
    Stillen und Beikost. Empfehlungen für die Säuglingsernährung. Dtsch Arztebl Int. 2016.
  • Gesund ins Leben:

    Ab wann brauchen Säuglinge zusätzlich Flüssigkeit?
  • Landeszentrum für Ernährung Baden-Württemberg:

    Wasser für Babys und Kinder
  • Verbraucherzentrale:

    Trinkwasser: Das beste Getränk fürs Baby
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