Die Einführung von Beikost für das gestillte Kind

Beikosteinführung für gestillte Babys

Stillen ist eine wundervolle Erfahrung und bietet Babys alles, was sie in den ersten Lebensmonaten benötigen. Doch es kommt die Zeit, in der das Baby bereit ist, neue kulinarische Abenteuer zu entdecken. Die Einführung von Beikost für das gestillte Kind kann jedoch viele Fragen aufwerfen. Wie weiß ich, wann mein Baby bereit ist? Und wie gehe ich am besten vor? Dieser Beitrag bietet dir Antworten.

Wann ist der richtige Zeitpunkt?

Bis zum Alter von sechs Monaten ist die Muttermilch die beste und vollständigste Nahrungsquelle für das Baby. Trotz der Versuchung, die zahlreichen Breigläschen im Supermarkt auszuprobieren, ist Geduld gefragt. Jedes Baby ist individuell, und während einige bereits vor dem sechsten Monat Interesse an fester Nahrung zeigen, ist das nicht da Zeichen für Beikostreife. Dies gilt für sowohl für Stillkinder als auch für Flaschenkinder.

Erkenne die Signale deines Babys

Genau drei Anzeichen zeigen, dass dein Baby physiologisch bereit für die Beikost ist:

  • Es kann mit minimaler Unterstützung aufrecht sitzen.
  • Der Zungenstoßreflex, durch den feste Nahrung aus dem Mund gestoßen wird, hat nachgelassen.
  • Es greift nach Gegenständen und führt sie zum Mund.

Zudem ist es von Vorteil, wenn es Interesse am Essen anderer Familienmitglieder um am Familienessen zeigt. Es ist jedoch kein Reifezeichen. Es würde auch Steine essen, wenn ihr sie in dem Mund nehmen würdet.

Die ersten Schritte mit Beikost

Der Startschuss für die Beikost erfolgt für Gewöhnlich mit reinem Gemüse oder Obst. Als Babybrei oder Fingerfood. Regionale und saisonale Gemüsesorten sind besonders empfehlenswert. Mit der Zeit können andere Nahrungsmittel wie Getreide, Milchprodukte und Fleisch hinzugefügt werden. Fleisch ist eine hervorragende Quelle für Eisen und Vitamin B12, die wichtig für Babys Entwicklung sind. Eine vegetarische Beikosteinführung ist ebenfalls möglich.

Babybrei oder Baby-led Weaning?

Sowohl Babybrei als auch Konzept des „Baby-led Weaning“ sind bewährte Methoden der Beikosteinführung. BLW ermöglicht es dem Baby, seine Nahrung selbst auszuwählen und zu essen. Dabei wird das Baby nicht gefüttert, sondern nimmt das Essen selbstständig in den Mund. Dies fördert das selbstbestimmte Essen. Du musst dich nicht Entscheiden. Ein Beikost Mix ist ebenfalls immer möglich.

Selbstgemacht oder gekauft?

Die Entscheidung, ob der Brei selbst zubereitet oder gekauft wird, liegt ganz bei dir. Beides hat seine Berechtigung und die Mischung machts.

Beikostmengen und -häufigkeit

Der Bedarf und Rhythmus können variieren, doch im Allgemeinen sollte zwischen dem 7. und 9. Monat zwei- bis dreimal täglich Beikost gegeben werden. Ab dem 10. Monat dann drei bis vier Mal täglich, wobei das Stillen nach Bedarf fortgesetzt wird. Sollt dein baby weniger essen. Stress dich darüber nicht, viele Babys fangen erste nach dem 1. Geburtstag richtig zu essen. Bis dahin bleibt die Muttermilch besonders wichtig und sollte nach jeder Beikostmahlzeit angeboten.

Wie viel Zeit zwischen Brei und stillen?

Wie lange nach dem Brei nicht stillen? In der Regel kannst du direkt vor der Beikost 

Ab wann Wasser für Babys?

Neben dem Stillen kannst du ab Beikoststart, zum Üben, etwas Wasser aus einem offenen Gefäß anbieten. Mehr zum Thema: Wasser für Babys erfährst du in diesem Beitrag.

Für Babys ungeeignete Lebensmittel

Anders als noch vor einigen Jahren empfohlen ist ein vielfältige Beikosteinführung zu empfehlen und nur wenige Lebensmittel sind für Babys nicht erlaubt. Hier findest du eine Liste mit für Babys ungeeigneten Lebensmitteln.

Achtsames Füttern

Während des Beikost-Übergangs ist es entscheidend, dem Baby eine entspannte und störungsfreie Umgebung zu bieten. Stelle sicher, dass ihr euch in einer ruhigen Umgebung befindet und dass du auf die Signale deines Babys achtest.

Beikosteinführung mit einem Plan

Zusammenfassend kann man sagen, dass der Übergang von Muttermilch zu Beikost ein entscheidender Schritt in der Entwicklung des Babys ist. Es erfordert Geduld, Beobachtung und das Verständnis, dass jedes Baby sein eigenes Tempo hat.

Der immer häufig in Kritik geratene aber noch viel häufiger verbreitete Beikostfahrplan ist nur eine Option für euren Beikost weg. Solltest du feststellen, dass dieser für euch so nicht funktioniert gibt es babyfreundlichere Alternativen. Zum Beispiel die Anleitung aus meinem Buch: So isst dein Baby Beikost. Hier erfährst du einen bedürfnisorientierten und gesunden Weg der Beikosteinführung.

Dieser Beitrag ist von Franka. Sie ist Ernährungsberaterin, Fachkraft für Beikosteinführung mit und ohne Babybrei, Mama zweier Breifrei-Babys und mehrfache Beikost-Buchautorin.

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Beikostbuch erfahrungen
Beikostbuch erfahrungen
Beikostbuch erfahrungen
  • Netzwerk „Gesund ins Leben“, Broschüre: Das beste Essen für Babys.
  • https://www.who.int/health-topics/complementary-feeding#tab=tab_1
  • https://www.kindergesundheit-info.de/themen/ernaehrung/0-12-monate/beikosteinfuehrung/
  • Alexy U, Hilbig A: Von flüssig zu fest. Deutsche Hebammenzeitschrift. 2-2020.
  • L. Fangupo, A. Heath, S. Williams, L. Erickson Williams, B. Morison, E. Fleming, B. Taylor, B. Wheeler, R. Taylor. A Baby-Led Approach to Eating Solids and Risk of Choking Pediatrics Sep 2016, e20160772; DOI: 10.1542/peds.2016-0772.
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