Warum Verschlucken und Würgen nicht dasselbe ist!
Warum würgt mein Baby?
Fragen, die ich im Zusammenhang mit dem Beikoststart häufig höre, sind:
- Kann mein Baby sich an Brei verschlucken?
- Kann mein Baby sich an Baby-led weaning verschlucken?
- Ist die Beikosteinführung ohne Babybrei gefährlich?
In diesem Beitrag möchte ich deshalb näher auf die häufigsten Risiken sowie dem Unterschied zwischen Verschlucken und Würgen eingehen.
Würgen ist der natürlicher Schutzmechanismus, der vor dem Verschlucken schützt.
Und zum Schluss erfährst du, ob Ida sich schon mal verschluckt hat.
Baby würgt bei Beikost
Dein Baby würgt beim Essen? Kein Grund zur Sorge! Das ist ganz normal und gehört zum Prozess des Essenlernes dazu.
Wenn dein kleiner Liebling anfängt zu würgen, erschrecke nicht oder bekommen Panik. Denn in diesem Moment hat er sich noch nicht verschluckt! Sondern eine zu große Menge Essen ist an den hinteren Gaumenbereich gelangt. Dieser Bereich ist bei Babys weiter vorne angelegt und empfindlicher als bei uns Erwachsener. Die Reaktion darauf ist dann automatisches Würgen. Dies führt nicht zum Verschlucken von Beikost.
Der Würgereflex ist gut, sonst besteht die Gefahr, dass etwas in den „falschen Hals“ gerät. Sprich, die Nahrung ist zu groß für die Speiseröhre oder läuft Gefahr in die Luftröhre zu gelangen.
Hast du dir die Zahnbürste vielleicht schon mal zu tief in den Mund gesteckt? Das ist der selbe Effekte.
Einige Babys würgen zum Beikoststart häufiger, was bis zum Erbrechen führen kann. So schlimm es klingt und so beängstigend es aussieht, es gehört zum Lernprozess dazu und wird innerhalb weniger Wochen schnell besser.
Wann es wirklich gefährlich wird, beschreibe ich weiter unten.
Würgen beim Baby: ein natürlicher Schutzmechanismus
Würgen ist ein natürlicher Schutzmechanismus, der normalerweise nicht gefährlich ist – im Gegenteil: Durch den Würgereflex wird die Nahrung von der Speiseröhre ferngehalten und ein mögliches Verschlucken/Ersticken verhindert.
Bei Babys liegt der Würgereflex viel weiter vorne als bei Erwachsenen. Was dramatisch aussieht, ist also in den meisten Fällen KEIN Grund zur Sorge, sondern ein ganz natürlicher Schutzmechanismus des Körpers.
Beikoststart und Baby würgt - was tun?
Was solltest du tun, wenn dein Baby würgt?
Nichts, außer beobachten?
So schwer es fällt, du tust deinem Baby einen Gefallen, wenn du nichts unternimmst. Auch wenn es häufig recht geräuschvoll zu.
Was du auf keinen Fall tun darfst:
Versuchen das Essen mit dem Finger aus Babys Mund zu entfernen. Das führt in der Regel dazu, dass das Essen noch weiter nach hinten rutscht. So erhöhst du die Gefahr, dass dein Baby sich wirklich verschluckt.
Baby verschluckt sich und kriegt keine Luft
Gefährlich wird es, wenn das Kind eindeutig keine Luft mehr bekommt.
In der Regel wird ein Baby, dass sich ernsthaft verschluckt hat, also etwas in die Luftröhre gelangt ist, ganz ruhig und zappelt nicht. Es kann zudem im Gesicht blau anlaufen.
Dann ist schnelles Handeln gefragt: entweder die gekonnte Rückenklopfmethode oder im Notfall das Heimlich-Manöver anwenden.
Wie du dich dann genau Verhalten solltest, lernst du am besten in einem Baby-Erste-Hilfe-Kurs.
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Wie hoch ist die Erstickungsgefahr?
Es gibt mittlerweile eine randomisierte kontrollierte Studie aus Neuseeland, die untersucht hat, ob Babys sich an Fingerfood häufiger verschlucken als an Brei.
Das Ergebnis war: Es konnte keiner Beikost-Methode ein höheres Verschluck-Risiko nachgewiesen werden.
Das bedeutet, dass die Angst vor Baby Lead Weaning weitestgehend unbegründet ist und KEINE erhöhte Erstickungsgefahr besteht.
Ist breifreie Beikost gefährlicher als Brei?
Das Risiko, dass dein Baby sich an Baby-Fingerfood verschluckt, ist demnach genauso groß, als wenn du Brei mit dem Löffel fütterst.
Denn, beim Füttern kontrollierst du, und nicht dein Baby, den Löffel. Dein Baby kann nur schwer einschätzen, wie schnell, stark und tief du den Löffel in den Mund schieben wirst. Klingt plausibel oder?
Grundsätzlich gilt: Eine sichere Beikosteinführung setzt voraus, dass man sich ausreichend mit der Materie befasst und die wichtigsten BLW Grundprinzipien verstanden hat.
Vor dem Beikoststart sollten die Beikostreifezeichen erfüllt und eine sichere Essumgebung gegeben sein.
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Darin erfährst du:
- wann dein Baby reif für die Beikost ist,
- was dein Babys essen kann,
- was nicht und
- weitere wichtige Tipps.
Die drei Beikostreifezeichen sind:
- eigenständiges oder unterstütztes Sitzen
- kontrollierte Koordination von Augen, Hand und Mund
- Verschwindender Zungenstreckreflex
Wann dein Baby beikostreif ist , ist vom Entwicklungsstand des Baby abhängig. In der Regel zeigt das Baby den richtigen Zeitpunkt für die Beikosteinführung zwischen dem 5. und dem 7. Lebensmonat durch sein Verhalten an.
Hat sich Ida schon mal verschluckt?
Nein! Ida hat sich während ihrer Beikosteinführung ohne Babybrei nie verschluckt.
Sie hat ein einziges Mal ein Stück Gurke wieder hochgewürgt (zu dem Zeitpunkt war mir noch nicht bewusst, dass rohe Gurke keine babyfreundliche Beikost ist). Natürlich war ich erstmal erschrocken, bin aber ruhig geblieben und habe beobachtet, wie Ida mit der Situation hervorragend alleine zurechtgekommen ist 😅
Auf den Würgreflex war verlass. Sie hat das Stück hochgewürgt und ausgespuckt.
Sie verschluckt sich heute noch an ihren Getränken, aber diese hustet sie ebenfalls gekonnt ab.
Ein Trick, der beruhigt!
Ein Trick, der mich immer beruhigt hat, wenn ich mir nicht sicher war, ob Ida sich verschluckt hat und noch Luft bekommt, ist:
Puste deinem Baby ins Gesicht, denn automatisch wird es tief Luft hohlen und du weißt, dass alles in Ordnung ist.
Dieser Reflex ist ziemlich hilfreich 🙂 Er lässt aber zum Ende des 1. Lebensjahres nach.
Bist du mit dem neuen Wissen immer noch ängstlich? Oder möchtest du nun voller Zuversicht in die Beikosteinführung deines Babys starten?
Egal ob mit oder ohne Brei, vertraue auf die körperliche Kompetenz deines Kindes!
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Dieser Beitrag ist von Franka. Sie ist Ernährungsberaterin, Fachkraft für Beikosteinführung mit und ohne Babybrei, Mama zweier Breifrei-Babys und mehrfache Beikost-Buchautorin.